Er ist feinkrümelig, von sattem Schwarzbraun und lässt Gärtnerinnen und Gärtner allerorten ins Schwärmen geraten: Kompost. Seit Jahrhunderten hat sich das „schwarze Gold“ als natürlicher Dünger und Bodenverbesserer bewährt.

Aufgrund seiner vielen positiven Eigenschaften ist Kompost außerdem ein wichtiger Ausgangsstoff für zahlreiche Pflanzsubstrate. Der Trend zu torfreduzierten und torffreien Substraten hat die Nachfrage zusätzlich steigen lassen: Im Mix mit nährstoffarmen Komponenten wie Holzfasern hat sich Kompost längst als bedeutsamer Torfersatzstoff etabliert.

Wie bei vielen Rohstoffen gibt es auch beim Kompost teils große Qualitätsunterschiede. Die Gütegemeinschaft Substrate für Pflanzen e.V. (GGS) empfiehlt daher sowohl Profis als auch Hobbygärtnerinnen und -gärtnern, beim Kauf komposthaltiger Substrate auf das RAL-Gütezeichen zu achten.

Kompost mit kontrollierter Qualität

Für Pflanzsubstrate, deren gleichbleibend hohe Qualität das RAL-Gütezeichen bezeugt, verwenden die Erdenwerke ausschließlich hochwertigen Substratkompost. Dieser vollausgereifte, meist ausschließlich aus Grünschnittabfällen produzierte Kompost muss umfassende Qualitätsanforderungen erfüllen – er darf beispielsweise bestimmte Salzgehalte nicht übersteigen, keine keimfähigen Unkrautsamen und nur geringste Störstoffanteile enthalten.
Das allein macht aber noch kein gutes Pflanzsubstrat. Je höher der Kompostanteil eines Pflanzsubstrats, desto mehr Fingerspitzengefühl ist notwendig, um etwa eine für das Pflanzenwachstum günstige Substratstruktur sowie ein ausgewogenes Nährstoffverhältnis zu erzielen. Aus diesem Grund unterziehen die Erdenwerke ihre besten Produkte ein weiteres Mal der strengen Prüfung nach den RAL-Kriterien, selbst wenn der als Ausgangsstoff verwendete Kompost bereits gütegesichert war.

Gütegesicherter Erde – optimales Pflanzenwachstum

Pflanzsubstrate mit dem RAL-Gütezeichen dürfen zum Beispiel lediglich minimale Abweichungen im pH-Wert und in den Nährstoffgehalten aufweisen und müssen nachweislich frei von Unkrautsamen und pflanzenschädigenden Stoffen sein. Anerkannte, unabhängige Labore kontrollieren die Substrateigenschaften fortwährend und sichern auf diese Weise eine gleichbleibend hohe Qualität und eine optimale Pflanzenverträglichkeit.

Kompost ist kein Pflanzsubstrat!

Das „schwarze Gold“ hat so viele positive Eigenschaften – da liegt der Gedanke nahe, Töpfe und Kübel mit Kompost anstelle von Pflanzsubstrat zu befüllen. Davon jedoch rät die Gütegemeinschaft Substrate für Pflanzen e.V. (GGS) nachdrücklich ab: Die Nährstoffgehalte sind für die meisten Pflanzen viel zu hoch.

Überdüngte Pflanzen bilden ein weiches, schwammiges Gewebe aus und sind dadurch anfälliger für Schädlinge und Krankheiten. Zudem kann ein Überangebot an Nährstoffen im Boden paradoxerweise zu Mangelerscheinungen bei den Pflanzen führen. Bei einem hohen Phosphoranteil beispielsweise wird Eisen im Boden festgelegt und ist somit nicht mehr pflanzenverfügbar. Ein hoher Kaliumgehalt wiederum hindert die Pflanzen daran, ausreichend Magnesium aufzunehmen.

Für Moorbeetpflanzen wie Hortensien, Heidelbeeren, Azaleen und Rhododendren ist der pH-Wert von normalem Kompost grundsätzlich zu hoch. Sie gedeihen am besten in gütegesicherten Spezialerden mit niedrigem pH-Wert und werden mit entsprechend sauer wirkendem Dünger produziert.

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