Wenn sich auf der Oberfläche von Blähtonsubstraten ein weißer Belag bildet, steht schnell der Verdacht eines Schimmelbefalls im Raum. Doch unter welchen Bedingungen kann sich an Blähton überhaupt Schimmel bilden?

In der Regel sind die pulverigen oder fein kristallinen weißen Ablagerungen, die sich nach einiger Zeit auf der Oberfläche eines Blähtonsubstrats bilden, vollkommen unbedenkliche Salzausblühungen. Die Salze kommen aus dem zum Gießen verwendeten Leitungswasser und aus verwendeten mineralischen Düngern. Wenn das Wasser an der Oberfläche des Blähtons verdunstet, bleiben die löslichen Salze zurück und werden leider oft mit Schimmel verwechselt.

Werden die weißen Ablagerungen als störend empfunden, kann die oberste Blähtonschicht von Zeit zu Zeit abgetragen und durch frisches Substrat ersetzt werden. Zur Vorbeugung neuerlicher Ablagerungen das Wasser im Topf immer nur bis zur Optimum-Marke des Wasserstandsanzeigers auffüllen. Die Salzausblühungen finden dann für den Betrachter unsichtbar unterhalb der Oberfläche statt.

Kann sich an Blähton Schimmel bilden?

Tatsächlich bieten Blähtonsubstrate Schimmelpilzen nicht die zur Auskeimung notwendigen Bedingungen. Die Pilze benötigen organische Substanz als Grundlage, die in dem mineralischen Blähton schlichtweg nicht vorhanden ist. Wird die organische Substanz allerdings in Form von Blumenerde mit organischen Ausgangsstoffen oder organischen Düngemitteln mit Melasse und anderen organischen Reststoffen dem Blähton hinzugefügt, ändern sich die Voraussetzungen und ein Schimmelbefall wird möglich. Daher findet sich auf flüssigen organischen Düngemitteln („Flüssigdünger“) immer ein Hinweis, dass diese nicht für Hydrokulturen geeignet sind.

Besteht eine Gesundheitsgefahr?

Hydrokulturen, also Pflanzungen in Blähtonsubstraten, werden häufig in Bereichen mit erhöhten hygienischen Ansprüchen eingesetzt. Gemeint sind damit z.B. Pflegeheime, Krankenhäuser, Arztpraxen und Kantinen. In diesen sensiblen Bereichen ist ein Schimmelbefall grundsätzlich inakzeptabel.