Gütesicherung für Hochmoortorf

RAL-gütegesicherter Hochmoortorf – Grundstoff
zur Herstellung von Substraten

Hochmoortorf ist der wichtigste Ausgangsstoff für die Substratherstellung. Er besitzt viele Vorteile, durch welche die Entwicklung der modernen Industrieerden erst möglich wurde. Hochmoortorf entsteht in Mooren durch die unvollständige Zersetzung des Torfmooses („Sphagnum“) unter Wasserabschluss und besteht zu über 90% aus organischer Substanz.

Ein Hochmoor kann eine Mächtigkeit von mehreren Metern erreichen, innerhalb des Torfkörpers nimmt dabei der Zersetzungsgrad von unten nach oben ab, da sich oben die jüngeren Torfbildungen befinden. Den unteren Teil des Torfkörpers bildet dabei in Deutschland der ältere, stärker zersetzte Schwarztorf, der in der Zeit von ca. 5500 bis ca. 500 v. Chr. gebildet wurde. Ab ca. 500 v. Chr. bis in die heutige Zeit wurde der schwächer zersetzte Weißtorf gebildet. Der „Zersetzungsgrad“ gibt an, wie weit die Struktur der Torfmoose im Laufe der Zeit abgebaut wurde, was in einer 10teiligen Humositätsskala nach von Post = H-Wert angegeben wird.

Torfherkünfte unterscheiden sich in ihren Eigenschaften, da die torfbildenden Torfmoose und Begleitpflanzen verschieden und die Zersetzungsbedingungen unterschiedlich sind. In Deutschland werden Hochmoortorfe vorwiegend im Nordwesten gewonnen. Zur Substratherstellung verwendet die Substrat- und Erdenindustrie heute überwiegend deutsche und baltische Torfe. Der baltische Weißtorf ist dabei aus kleinblättrigen Torfmoosen gebildet worden und deshalb weicher und heller als der deutsche und von etwas feinerer Struktur.

Das Gewinnungsverfahren hat einen großen Einfluss auf die
physikalischen Eigenschaften des Torfes. Man unterscheidet:

Weißtorf:

Sodentorf wird maschinell gestochen und in Blöcken („Soden“) zum Trocknen aufgesetzt. Die Struktur bleibt vollständig erhalten. Nach einem Jahr Trocknungszeit mit mehrmaligem Umsetzen ist der Wassergehalt auf ca. 50 – 60 Gew.% zurückgegangen und der Torf kann verarbeitet werden.

Beim Frästorf wird eine wenige cm dicke Torfschicht vom Moorkörper gelöst und mehrmals gewendet. Nach Erreichen eines bestimmten Trocknungsgrades wird der Torf gesammelt und in Wällen gelagert. Frästorf hat einen höheren Feinanteil. Die Frästorfgewinnung kann nur bei Schönwetterperioden durchgeführt werden. Dabei trocknet der Torf innerhalb eines Tages, bis  ein Wassergehalt von 50-60 Gew.% erreicht wird.

Ein wichtiger Faktor der Weißtorfgewinnung ist die Trocknung. Der „Trocknungsgrad“ bestimmt die Wasserkapazität des Torfes. Ist der Trocknungsgrad hoch, weist der Torf eine geringere Wasserkapazität und eine gute Dränfähigkeit auf. Bei niedrigem Trocknungsgrad hat der Torf gleichen Zersetzungsgrades eine höhere Wasserkapazität. Beim durchfrorenen Schwarztorf ist dagegen in erster Linie der Grad des „Durchfrierens“ entscheidend für die Wasserkapazität.

Schwarztorf (durchfroren):

Schwarztorf wird mit dem Hydraulikbagger gewonnen und im Herbst in einer Schichtvon 15 bis 20 cm  auf dem Feld abgelegt. Er muss im Winter „durchfrieren“, damit durch die Eisbildung die Torfkolloide aufgesprengt werden. So wird eine gute Wasserkapazität von mindestens 400 g Wasser pro 100 g organischer Masse erreicht. Im Frühsommer nach entsprechender Trocknung auf einen Wassergehalt von ca. 65 Gew% kann der Schwarztorf geerntet und weiterverarbeitet werden.

Der geerntete Torf wird oft in Mieten eingelagert, wo die Gefahr der „Selbsterhitzung“ besteht. Hierbei verändern sich die Eigenschaften des Torfes auch tritt ein typischer „maggiähnlicher Geruch“ auf. Selbsterhitzte Torfe werden von der Substratproduktion ausgeschlossen. In den Erdenwerken werden die Temperaturen der Vorratsmieten deshalb ständig kontrolliert.

Torfgewinnung und Naturschutz:

Die Torfgewinnung wurde und wird in den letzten Jahren durch Umweltschutzorganisationen immer wieder kritisiert. Doch der Torfabbau wird heute in Deutschland durch Naturschutzgesetze geregelt. Neue Abbauflächen dürfen nur nach Genehmigung durch die Naturschutzbehörde der Landkreise abgebaut werden, dabei handelt es sich um Flächen, die schon um die Jahrhundertwende oder nach dem zweiten Weltkrieg trockengelegt und seitdem landwirtschaftlich genutzt wurden.

Intakte Moore sind durch die Naturschutzgesetzte geschützt und werden zur Torfgewinnung nicht mehr freigegeben. Nach dem Torfabbau muss heute eine mindestens 50 cm mächtige Schicht aus gewachsenem Torf verbleiben, um eine Wiedervernässung der Fläche zu ermöglichen. In den letzten Jahren wurden intensive Forschungen zu Torfersatzprodukten durchgeführt, damit der Torfverbrauch reduziert werden kann. Der wertvolle Torf sollte möglichst sinnvoll eingesetzt werden.

Weitere Informationen dazu sind unter
www.warum-torf.info zu finden.

Gütesicherung für Hochmoortorf

RAL-gütegesicherter Hochmoortorf – Grundstoff
zur Herstellung von Substraten

Hochmoortorf ist der wichtigste Ausgangsstoff für die Substratherstellung. Er besitzt viele Vorteile, durch welche die Entwicklung der modernen Industrieerden erst möglich wurde. Hochmoortorf entsteht in Mooren durch die unvollständige Zersetzung des Torfmooses („Sphagnum“) unter Wasserabschluss und besteht zu über 90% aus organischer Substanz.

Ein Hochmoor kann eine Mächtigkeit von mehreren Metern erreichen, innerhalb des Torfkörpers nimmt dabei der Zersetzungsgrad von unten nach oben ab, da sich oben die jüngeren Torfbildungen befinden. Den unteren Teil des Torfkörpers bildet dabei in Deutschland der ältere, stärker zersetzte Schwarztorf, der in der Zeit von ca. 5500 bis ca. 500 v. Chr. gebildet wurde. Ab ca. 500 v. Chr. bis in die heutige Zeit wurde der schwächer zersetzte Weißtorf gebildet. Der „Zersetzungsgrad“ gibt an, wie weit die Struktur der Torfmoose im Laufe der Zeit abgebaut wurde, was in einer 10teiligen Humositätsskala nach von Post = H-Wert angegeben wird.

Torfherkünfte unterscheiden sich in ihren Eigenschaften, da die torfbildenden Torfmoose und Begleitpflanzen verschieden und die Zersetzungsbedingungen unterschiedlich sind. In Deutschland werden Hochmoortorfe vorwiegend im Nordwesten gewonnen. Zur Substratherstellung verwendet die Substrat- und Erdenindustrie heute überwiegend deutsche und baltische Torfe. Der baltische Weißtorf ist dabei aus kleinblättrigen Torfmoosen gebildet worden und deshalb weicher und heller als der deutsche und von etwas feinerer Struktur.

Das Gewinnungsverfahren hat einen großen Einfluss auf die
physikalischen Eigenschaften des Torfes. Man unterscheidet:

Weißtorf:

Sodentorf wird maschinell gestochen und in Blöcken („Soden“) zum Trocknen aufgesetzt. Die Struktur bleibt vollständig erhalten. Nach einem Jahr Trocknungszeit mit mehrmaligem Umsetzen ist der Wassergehalt auf ca. 50 – 60 Gew.% zurückgegangen und der Torf kann verarbeitet werden.

Beim Frästorf wird eine wenige cm dicke Torfschicht vom Moorkörper gelöst und mehrmals gewendet. Nach Erreichen eines bestimmten Trocknungsgrades wird der Torf gesammelt und in Wällen gelagert. Frästorf hat einen höheren Feinanteil. Die Frästorfgewinnung kann nur bei Schönwetterperioden durchgeführt werden. Dabei trocknet der Torf innerhalb eines Tages, bis  ein Wassergehalt von 50-60 Gew.% erreicht wird.

Ein wichtiger Faktor der Weißtorfgewinnung ist die Trocknung. Der „Trocknungsgrad“ bestimmt die Wasserkapazität des Torfes. Ist der Trocknungsgrad hoch, weist der Torf eine geringere Wasserkapazität und eine gute Dränfähigkeit auf. Bei niedrigem Trocknungsgrad hat der Torf gleichen Zersetzungsgrades eine höhere Wasserkapazität. Beim durchfrorenen Schwarztorf ist dagegen in erster Linie der Grad des „Durchfrierens“ entscheidend für die Wasserkapazität.

Schwarztorf (durchfroren):

Schwarztorf wird mit dem Hydraulikbagger gewonnen und im Herbst in einer Schichtvon 15 bis 20 cm  auf dem Feld abgelegt. Er muss im Winter „durchfrieren“, damit durch die Eisbildung die Torfkolloide aufgesprengt werden. So wird eine gute Wasserkapazität von mindestens 400 g Wasser pro 100 g organischer Masse erreicht. Im Frühsommer nach entsprechender Trocknung auf einen Wassergehalt von ca. 65 Gew% kann der Schwarztorf geerntet und weiterverarbeitet werden.

Der geerntete Torf wird oft in Mieten eingelagert, wo die Gefahr der „Selbsterhitzung“ besteht. Hierbei verändern sich die Eigenschaften des Torfes auch tritt ein typischer „maggiähnlicher Geruch“ auf. Selbsterhitzte Torfe werden von der Substratproduktion ausgeschlossen. In den Erdenwerken werden die Temperaturen der Vorratsmieten deshalb ständig kontrolliert.

Torfgewinnung und Naturschutz:

Die Torfgewinnung wurde und wird in den letzten Jahren durch Umweltschutzorganisationen immer wieder kritisiert. Doch der Torfabbau wird heute in Deutschland durch Naturschutzgesetze geregelt. Neue Abbauflächen dürfen nur nach Genehmigung durch die Naturschutzbehörde der Landkreise abgebaut werden, dabei handelt es sich um Flächen, die schon um die Jahrhundertwende oder nach dem zweiten Weltkrieg trockengelegt und seitdem landwirtschaftlich genutzt wurden.

Intakte Moore sind durch die Naturschutzgesetzte geschützt und werden zur Torfgewinnung nicht mehr freigegeben. Nach dem Torfabbau muss heute eine mindestens 50 cm mächtige Schicht aus gewachsenem Torf verbleiben, um eine Wiedervernässung der Fläche zu ermöglichen. In den letzten Jahren wurden intensive Forschungen zu Torfersatzprodukten durchgeführt, damit der Torfverbrauch reduziert werden kann. Der wertvolle Torf sollte möglichst sinnvoll eingesetzt werden.

Weitere Informationen dazu sind unter
www.warum-torf.info zu finden.